Wege der Meditation
Man kann sagen, dass Meditation ein Fülle von Techniken und Methoden beinhaltet, die verschiedene spirituelle Glaubensrichtungen und Philosophien widerspiegeln. Diese verschiedenen Methoden sind wie unterschiedliche Wege auf einen Berg hinauf, der eine ist nicht besser als der andere, aber man muss sich entscheiden, welcher Weg für einen selbst der beste ist. Und den eigenen Weg findet man durch die eigene Meditationspraxis. Dadurch erfährt man, welcher Weg der beste für uns ist.
In dieser Einführung in die Meditation bieten wir verschiedene Methoden und Techniken an, um einen Überblick über unterschiedliche Annäherungen an die Meditation zu geben. Sie mögen unterschiedliche Inhalte haben, doch sie führen letzten Endes zu einem einzigen Ziel: Alle Wege führen auf den Gipfel des Berges.
In allen spirituellen Traditionen gibt es auch den Glauben an die unbeschränkten Möglichkeiten des menschlichen Potenzials. Und dass die Jagd nach dem Materiellen und der menschliche Ehrgeiz uns nicht dauerhaft glücklich machen kann.
Die vielen Weltreligionen und spirituellen Pfade spiegeln sich in den unterschiedlichen Meditationsmethoden. Es gibt also für jeden von uns ein weites Spektrum an Möglichkeiten, eine Methode zu finden, die genau zu uns passt. Wenn Du einmal Deinen Weg gefunden hast, musst Du Dich nicht mehr nach anderen Wegen umschauen – Du musst sie nur respektieren.
Spirituelle Pfade kann man grob in zwei Gruppen unterteilen: In der einen Gruppe glauben die Menschen an einen Schöpfer (Gott, Allah, Brahma, etc) wie im Christentum, Islam und Hinduismus und in der anderen Gruppe tun sie es nicht – so wie im Buddhismus oder in verschiedenen Zweigen weltlicher Meditation, die sich auf das Erreichen von Befreiung, Erleuchtung oder persönlichem Glück konzentrieren und nicht auf das Erreichen der Gottverwirklichung.
Aber damit musst Du Dich nicht beschäftigen, wenn Du mit dem Meditieren anfängst. Durch die Praxis der Meditation wirst Du selbst merken, was und welcher Weg für Dich das Richtige ist. Und da wir Gott sei Dank auch fähig sind, Fortschritt zu machen und uns zu ändern, kann das, was wir heute für das Beste für uns halten, morgen schon durch etwas Besseres ersetzt werden. So wie es in der äußeren Welt immer neue Wunder zu entdecken gibt, erwarten uns in der inneren Welt ebenfalls neue und wunderbare Entdeckungen.
Meditation öffnet uns die Tür in eine neue Welt. Viele neue Wahrheiten und Wirklichkeiten, die heute noch über dem Horizont unseres Begreifens liegen, werden wir morgen schon aus erster Hand erleben. Für das Meditieren brauchen wir nur einen offenen Verstand und ein offenes Herz.
Zweige des Yoga
Yoga bedeutet Vereinigung – Vereinigung mit Gott, unserem höchsten Selbst. Normalerweise wird Yoga in der westlichen Welt als eine Reihe körperlicher Übungen verstanden, die uns helfen soll, einen vollkommenen Körper und ein höheres Bewusstsein zu erlangen. Auch die Erlangung von der Kontrolle über den eigenen Atem gehört zu Hatha-Yoga. Aber es gibt noch drei andere Yoga-Prinzipien.
Karma-Yoga ist wunschloses Handeln, um uneigennützig Gott und der Menschheit zu dienen. Dieses Ideal verkörperte z. B. Mutter Teresa.
Jnana-Yoga ist der Pfad der Weisheit und sucht die Wahrheit des Lebens durch das Erlangen von Erkenntnissen durch den Verstand.
Bhakti-Yoga interessiert sich nicht für die Beweisführungen des Verstandes. Bhakti-Yoga ist der Weg der Liebe und der Hingabe an Gott.
Für diejenigen, die an die Existenz Gottes glauben, an eine Art höherer Wirklichkeit oder göttlicher Intelligenz ist Bhakti-Yoga der schnellste Weg.
Hier geht es nicht um eigene Anstrengung oder korrekte Beherrschung von Techniken, die dazu führen soll, der eigenen Vorstellung von Gott näher zu kommen. Wie ein kleines Kind völlig von seinen Eltern abhängt, so hängt der Bhakti-Yoga Praktizierende von Gott ab. Er vertraut auf Gott auf allen Wegen seiner spirituellen Reise. Man muss sich nicht auf das Wort „Gott“ festlegen, „Gott“ sollte für uns etwas Persönliches bedeuten, ein Gefühl für eine Verbindung zu einem höheren, liebenden Wesen.
Eines der mächtigsten Elemente in unserem Leben ist die Macht der Liebe. In unserem normalen Leben ist sie begrenzt auf die, die in unserer Nähe sind und die wir gerne haben. Aber die menschliche Liebe hat die Fähigkeit sich zu entwickeln und sich auszudehnen. Und während die menschliche Liebe oft einem persönlichen Bedürfnis entspringt – Verlangen, Anziehung, einem Bedürfnis nach Gesellschaft oder dem Wunsch, jemanden näher kennenzulernen – kann sie sich durch einen spirituellen Prozess ins Unbegrenzte entwickeln und unsere Meditationsfortschritte beschleunigen. Im Bhakti-Yoga ist die Liebe des Herzens auf Gott ausgerichtet und ruft die Führung und Gnade eines liebenden Wesens an, das sich um unsere Reise kümmern, unseren Fortschritt beschleunigen und uns den richtigen Weg zeigen soll.
Wenn wir unsere innere Verbindung mit diesem höheren Wesen gefestigt haben, werden wir das Göttliche in Allem um uns herum sehen können. Der Schöpfer ist in allen seinen Geschöpfen und die beschränkte menschliche Liebe wächst mit der Zeit in die unbeschränkte spirituelle Liebe, die frei von persönlichen Bedürfnissen ist.