Ernährung, Verstand und Seele sind nicht separat zu betrachten, sondern sind sich ergänzende Aspekte unseres Menschseins, untrennbar und sich gegenseitig beeinflussend. Wenn die Spiritualität mehr und mehr Platz in unserem Leben einnimmt, sollten wir uns nicht auf das Meditieren beschränken und die anderen Aspekte vernachlässigen, denn sie können nicht voneinander getrennt werden. Wenn der Verstand durch regelmäßiges Meditieren klarer und ruhiger wird, wird uns unser körperlicher Zustand bewusster, ob er nun gut oder schlecht ist. Wir beginnen dann den Körper-Verstand-Mechanismus zu verstehen, wir begreifen, wie Gedanken, Stressfaktoren und negative Gefühle sich ansammeln und sich im Körper als Unruhezustände, Müdigkeit, Schmerzen und Krankheiten zeigen. Sport ist eines wirksames Gegengift dafür, genau wie ein tieferes Verständnis für die Rolle, die die Ernährung spielt. In seinem klassischen Bestseller Meditation: Menschliche Vervollkommnung in göttlicher Erfüllung äußert sich Sri Chinmoy wie folgt:
„Die vegetarische Ernährung spielt im spirituellen Leben eine äußerst wichtige Rolle. Für einen Sucher ist Reinheit von höchster Wichtigkeit. Diese Reinheit müssen wir im Physischen, im Vitalen und im Mentalen errichten. Wenn wir Fleisch und Fisch essen, dringt das aggressive tierische Bewusstsein in uns ein. Unsere Nerven werden erregt, sie werden unruhig und aggressiv und dies kann unsere Meditation stören. Die milden Eigenschaften von Früchten und Gemüse jedoch können uns andererseits helfen, sowohl in unserem inneren Leben als auch in unserem äußeren Leben die Eigenschaften Freundlichkeit, Sanftheit, Einfachheit und Reinheit zu etablieren. Wenn wir also Vegetarier sind, hilft das unserem inneren Wesen, seine eigene Existenz zu stärken. Innerlich beten und meditieren wir, äußerlich hilft uns auch die Nahrung, die wir von Mutter Erde erhalten, indem sie uns nicht nur Energie gibt, sondern auch Strebsamkeit.“ 1
Man sollte versuchen, nicht direkt nach dem Essen zu meditieren – dann ist der Körper oft müde oder unruhig. Vor dem Essen oder einige Stunden danach ist die Meditation effektiver.
Orginalquellenangabe
1 Meditation: humanity’s race and Divinity’s Grace, part 1, Sri Chinmoy, 1974, Agni Press