Frieden und Freude einatmen
Ruhe in den Atem bringen
Lies dir diese einfache Übung durch und mit etwas Praxis wirst du schnell damit vertraut werden. Zünde die Kerze und das Räucherstäbchen auf deinem Tischchen an und nimm dir vor, in den nächsten 10 bis 15 Minuten nichts anderes zu tun als zu meditieren – lass Telephon, Computer, die äußere Welt außen vor und dulde keine Störung. Jede Minute, in der du meditierst ist eine goldene Gelegenheit, auf deiner spirituellen Reise vorwärts und deinem Ziel näher zu kommen.
Setz dich bequem hin, möglichst aufrecht – aber bequem und nicht steif, schließe deine Augen nicht, lass sie halb offen – das nennt man Löwenmeditation, damit kann man den Verstand besser unter Kontrolle halten. Wenn dir das schwer fällt, kannst du auch die Augen schließen, dann ist allerdings die Gefahr größer, dass die Gedanken abschweifen oder du gar einschläfst! Spiele Meditationsmusik ab, wenn du magst, z.B. einfache Flötenmusik.
In dieser Übung lernen wir, den Verstand ruhig zu machen, indem wir uns auf den Atem konzentrieren. Wenn es geht, atme dabei durch die Nase. Sei nicht entmutigt, wenn durch deinen Verstand endlose Gedanken zu wandern beginnen! Das ist am Anfang ganz normal.
Atem und Verstand sind eng verbunden und indem du dein ganzes Bewusstsein auf deinen Atem richtest, konzentriert sich der Verstand allmählich darauf, alles andere wird uninteressant und du fühlst nur noch das unaufhörliche Fließen deiner Lebensenergie.
Fühle in deinem Atem die Stille in deinem Innern, die sich auch dadurch manifestiert, dass dein Atmen so ruhig und friedlich ist, dass, wenn man einen dünnen Faden vor deine Nase halten würde, dieser sich kaum bewegen würde. Versuche das Gefühl der absoluten Ruhe für einige Minuten zu vertiefen – dein Atem geht ruhig, der Verstand wird ganz still, der Körper bewegt sich nicht.
Versuche, den Zeitraum zwischen Ein- und Ausatmen sowie zwischen Aus- und Einatmen etwas zu verlängern, genieße diesen Moment der Ruhe. Dadurch wird der Atem noch tiefer, ruhiger und langsamer und bereitet uns auf die nächste Stufe der Übung vor.
Qualitäten einatmen
Nun können wir uns darauf konzentrieren, verschiedene Qualitäten nacheinander einzuatmen. Die erste Qualität ist Frieden – fühle beim Atmen, dass du Frieden in alle Teile deines Körpers einatmest. Fühle beim Ausatmen, dass du alles, was kein Frieden ist, aus deinem Körper ausstößt – Unruhe, Stress, negative Gedanken oder Gefühle. Wenn es dir hilft, stelle dir vor, du atmest reines, weißes, vibrierendes Licht ein und graues, unreines aus. Wenn dir das zu schwer ist, so konzentriere dich auf die Qualität Frieden. Einfachheit ist das Beste, je weniger Gedanken und Ideen man im Kopf hat, um so besser.
Stell dir nach einigen Minuten vor, dass du kosmische Energie aus dem Universum einatmest und dadurch dein ganzes Wesen gereinigt und energetisiert wird. Mit jedem Atemzug fließt ein Strom voller Lebenskraft und Energie durch deinen Körper und vertreibt Müdigkeit, Stress sowie negative Gedanken und Gefühle, die alle beim Ausatmen mitgerissen werden.
Atme schließlich die Qualität Freude oder Glück ein. Stell dir vor, das diese sich beim Einatmen in deinem Körper ausbreiten und dich zum Lächeln bringen. Atme dann Leiden, Traurigkeit und Probleme aus. Praktiziere das für einige Minuten. Nach einiger Zeit wirst du dich friedvoller und glücklicher fühlen.
Wenn dein Verstand ruhig wird und du die positiven Bilder und Qualitäten immer mehr spürst, bedeutet das, dass sich deine Seele öffnet und ihre positiven Eigenschaften dein inneres und äußeres Leben immer mehr bestimmen.
Zum Schluss der Meditationsübung komme wieder auf deinen Atem zurück, fühle dich wohl und zu Hause in deinem ruhigen inneren Raum. Der Verstand ist klar und leer wie der Himmel an einem wolkenlosen Sommertag, auftauchende Gedanken sind unwichtig. Konzentriere dich nur auf deinen Atem, sonst existiert nichts. Übe, ruhig zu atmen und deinen Verstand still und leer zu machen. Wenn du es schaffst, nur dein Atem zu sein, wirst du dich sehr friedvoll und meditativ fühlen.
Übung macht den Meister
Du kannst diese einfache Atemübung jeden Tag praktizieren, bis dein Verstand ruhiger geworden ist und dann die eine oder andere Übung hinzufügen. Fang mit 10 Minuten am Tag an und steigere dich langsam auf bis zu 15, 20 Minuten oder mehr. Lass dich nicht entmutigen, wenn dein Verstand sehr aktiv ist, das geht jedem Anfänger so! Mach einfach täglich weiter, das ist das erste Geheimnis der Aufrichtigkeit! Du wirst mit der Zeit deinem Ziel näher kommen und deinen Verstand still machen können. Meditation liegt jenseits des Verstandes in der Stille, der wir mit diesen Übungen immer näher kommen.
Beurteile nicht, ob du gute Fortschritte machst oder nicht, allein dass du dich entschlossen hast, meditieren zu lernen, ist ein riesiger Fortschritt! Und meditiere nicht, um schöne Erfahrungen zu machen, meditiere, um Fortschritt zu machen! Auf deiner Reise zum Glücklichsein ist jeder Versuch zu meditieren ein wunderbarer Schritt vorwärts!
Morgens zuerst zu meditieren ist das Allerbeste. Du bringst deine positiven inneren Qualitäten wie Frieden, Gelassenheit und inneres Glück hervor und diese beeinflussen dann dein tägliches Leben. Du wirst durch deine Morgenmeditation auch an das Heilige in deinem Leben erinnert, daran, wer du wirklich bist, was wichtig für dich ist und was nicht. Wenn du den Tag mit Meditation beginnst, bewegst du dich gleich morgens auf dem richtigen Weg vorwärts.
Erinnere dich daran, mit halb geschlossenen Augen zu meditieren – zumindest eine Zeit lang. Dann schläfst du nicht wieder ein! Und entwickele deine Konzentrationsfähigkeit, dehne deine Fähigkeit zu meditieren in dein Alltagsleben aus – während du gehst, arbeitest, im Park auf der Bank sitzest oder auf den Bus wartest! So kannst du lernen, immer und überall zu meditieren.